Wohl kein anderer Ort wäre für ein Interview mit Lelio Arlt so passend wie ein Fahrzeug aus der Flotte des mobilen Hydraulik-Sofortservice. Denn der studierte Produktions- und Automatisierungstechniker leitet seit Mitte des Jahres den Bereich Mobiler Service bei HANSA‑FLEX. Im Interview erklärt der gebürtige Österreicher, warum HANSA‑FLEX den Bereich neu strukturiert hat, weshalb der Mobile Service viel mehr als nur der „schnelle Schlauch“ ist und welche Ziele er mit seinem Team verfolgt.
Welche Bereiche umfasst der mobile Service?
Der Mobile Service steht auf vier Säulen. Zum einen der mobile Hydraulik-Sofortservice, unser 24/7-Notfall-Service für den schnellen Ersatz von Hydraulikschlauchleitungen direkt vor Ort beim Kunden. Zum anderen der Industrieservice für die geplante Instandhaltung, DGUV-Prüfungen sowie natürlich die Verschlauchung und Verrohrung von anspruchsvollen Großprojekten. Dazu kommen der Fluidservice, bei dem sich alles um Hydraulikflüssigkeiten dreht sowie schließlich der Container-Service für Großbaustellen. Die Dienstleistungen sind vielfältig und das Potenzial ist groß – ebenso für uns wie für unsere Kunden.
Was macht den Fluidservice für dich so besonders?
Wir tragen als Systempartner mit die Verantwortung für die Maschinen und Anlagen unserer Kunden. Der Fluidservice kann durch Ölanalysen den Zustand einer Maschine oder Anlage überwachen, Hinweise auf potenzielle Risiken geben und frühzeitig entsprechende Maßnahmen einleiten, beispielsweise die Filtrierung des Öls oder die Spülung des Hydraulikkreislaufs. Mich fasziniert es immer wieder, wie wir mit Ölanalysen - einer relativ einfachen Angelegenheit - die vorbeugende Instandhaltung unterstützen können und etwa durch die Analyse von Partikeln im Öl proaktiv zeit- und kostenaufwendigen Stillstand bei unseren Kunden vermeiden können. Das zahlt auch stark auf die Nachhaltigkeit ein, Reparaturen, die gar nicht gemacht werden müssen, sind die besten Reparaturen.
Wie viele Menschen sind beim mobilen Service beschäftigt?
In Deutschland sind es 280 Servicefahrzeuge, 25 Servicestützpunkte und über 350 Mitarbeitende in unserem Bereich. Wir bilden damit eines der größten Servicenetzwerke in der Industrie.
Warum strukturiert HANSA‑FLEX den Bereich neu?
Der Mobile Service nimmt bei HANSA‑FLEX eine Schlüsselrolle ein. Nicht nur durch unsere Größe, sondern vor allem, weil wir die schnellen Problemlöser für unsere Kunden sind und viele Kunden auch weitere Aufgaben wie die vorausschauende Wartung an uns auslagern. Wir sind ein eigenständiger Bereich, das stärkt unsere Agilität, wir können neue Services so schneller umsetzen. Meine Aufgabe ist es, den Bereich strategisch weiterzuentwickeln und auf nachhaltiges Wachstum auszurichten. Dazu gehört auch, dass wir unsere Abläufe weiter optimieren, Strukturen neu denken und Synergien zwischen den Serviceangeboten noch stärker als bisher nutzen.
Welche Ziele verfolgst du dabei konkret?
Wir haben ein klares Ziel, wir wollen weiter profitabel wachsen und uns als führender Systempartner für die Hydraulik langfristig etablieren. Wir sind die einzigen, die das gesamte hydraulische Spektrum sowohl in der Breite als auch in der Tiefe umfassend abbilden. Das bedeutet aber auch, dass wir unsere Angebote im mobilen Service kontinuierlich weiterentwickeln müssen und auch unseren Digitalisierungskurs weiter vorantreiben. Diese Innovationskraft ist ein fester Teil der HANSA‑FLEX DNA, ich arbeite mit einem hoch motivierten und qualifizierten Team zusammen, das sich neuen Herausforderungen gerne stellt. Dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, zeigt auch das Feedback aus dem Markt aber auch aus den eigenen Reihen.
Wie sehen die Reaktionen der Kunden aus?
In der Vergangenheit haben uns viele Unternehmen zunächst auf den Notfallservice reduziert, weil die anderen Angebote nicht so bekannt waren. Heute vertrauen uns immer mehr Unternehmen die vorbeugende Instandhaltung, die Wartung sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen an. Viele unserer Kunden übertragen ihr komplettes Schlauchmanagement an uns. Dieses Outsourcing schafft Sicherheit und entlastet die eigenen Mitarbeitenden, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein großer Vorteil.
Welche neuen Angebote habt ihr bereits entwickelt?
Kontinuierliche Verbesserungen sind ein Grundprinzip von HANSA‑FLEX, das kann sich im Kleinen wie im Großen äußern. Zwei Beispiele: Wir haben unsere Serviceflotte modernisiert und setzten jetzt zusätzlich und zunächst parallel Akku-Packs statt den bisherigen Unterflurgeneratoren zur Stromversorgung der mobilen Werkstatt ein. Damit können wir ab sofort auch in lärm- und emissionssensiblen Umgebungen arbeiten. Im Industrieservice schauen wir immer, was für fachliche Kompetenzen wir vorhalten müssen, um unsere Kunden optimal zu betreuen. Wir sind inzwischen in der Lage, auch sehr komplexe und anspruchsvolle Projekte umzusetzen, etwa Verschlauchungen und Verrohrungen in besonders heißen Umgebungen. Klingt banal, ist es aber nicht. Es macht mich richtig stolz zu sehen, wie wir alle uns zusammen weiterentwickeln.
Woher kommt eigentlich deine Leidenschaft für Hydraulik?
Ich bringe nicht nur eine jahrelange Erfahrung aus Industrie und Logistik mit, sondern auch eine sehr persönliche Verbindung zur Technik: Ich habe meine Kindheit auf einem Bauernhof verbracht. Ob Bäume fällen, einen Motor reparieren oder mit dem Traktor arbeiten: Ich habe mich schon früh für Maschinen begeistert, und Hydraulik spielte da schon eine große Rolle.
Was ist dein persönliches Motto?
Es hilft nicht, an ein Problem nur zu denken. Einer muss es angehen. Das geht nur mit guten Leuten. Und genau das ist es, was für mich HANSA‑FLEX ausmacht: Eine echte Hands-on-Mentalität, bei der die praktische Problemlösung im Vordergrund steht und in ein ganzheitliches Konzept zur Kundenbetreuung eingebettet ist.
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