Die Hagedorn Unternehmensgruppe versteht sich nicht nur als Abbruchunternehmen – sie ist einer der europaweit führenden Komplettdienstleister für Rückbau, Entsorgung, Flächenrevitalisierung und Tiefbau. Seit 1997 verfolgt das Familienunternehmen aus Gütersloh ein ambitioniertes Ziel: Industriebrachen (Brownfields) nicht einfach zu beseitigen, sondern in wertvolle Zukunftsflächen (Greenfields) zu verwandeln – wirtschaftlich und ökologisch durchdacht. Als einziges Unternehmen bietet Hagedorn die gesamte Prozesskette vom Ankauf über Sanierung, Rückbau und Recycling bis zum Tiefbau und der Schwerlastlogistik vollständig aus einer Hand an.
Wind statt Kohle
Mit der Übernahme des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Ibbenbüren verfolgt Hagedorn ein klares Ziel: Hier entsteht ab 2026 eine Konverter-Anlage des Netzbetreibers Amprion, um Offshore-Windparks an das Stromnetz anzuschließen. Denn die Offshore-Windenergie wird als Gleichstrom an Land transportiert, der für die Einspeisung ins Stromnetz in Wechselstrom umgewandelt werden muss. „Ibbenbüren ist ein Paradebeispiel für einen gelungenen Strukturwandel. Statt neue Flächen zu versiegeln, wird hier ein Stück Industrievergangenheit zur grünen Zukunft transformiert“, erklärt Axel Köster, Geschäftsführer der Hagedorn Revital GmbH, ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe. Für das Fundament der Konverter-Anlage, die eine Fläche von 200 mal 150 m einnehmen und 20 m hoch sein wird, wird ressourcensparend das Material eingesetzt, das beim Rückbau abgerissen wird. „Wir recyclen 97 % der anfallenden Materialien, die direkt vor Ort aufbereitet und wiederverwertet werden“, ergänzt Köster. Ein hocheffizienter Kreislauf – allerdings nur dann, wenn jedes Rad im Getriebe wirklich rundläuft.







Kostspieliger Stillstand
„Wenn dieser Bagger steht, kostet das mehrere Tausend Euro – pro Stunde“, berichtet Rainer Lüdeking, Außendienstmitarbeiter bei HANSA‑FLEX. Gemeint ist Deutschlands größter Abbruchbagger. Der in Zusammenarbeit mit Hagedorn entwickelte Hitachi KMC1600S bringt ein Transportgewicht von 230 Tonnen mit und bietet mit einer Arbeitshöhe von 36 m ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Mit einem optionalen Teleskopausleger lassen sich selbst in schwindelerregenden 60 m Höhe Demontagearbeiten an Kraftwerk und Nebengebäuden vornehmen. Dazu lässt sich der Abbruchbagger nicht nur mit einer klassischen Baggerschaufel, sondern auch mit hydraulisch betriebenen Anbaugeräten wie Greifer, Schere oder Hammer ausrüsten. Der Bagger steht am Anfang einer Prozesskette, die bis zu 20 weitere Baumaschinen und Fahrzeuge umfasst. Sie übernehmen die Weiterverarbeitung und den Transport des Abbruchmaterials für das Recycling. Auf einer komplexen Baustelle wie in Ibbenbüren sind durch die raue und anspruchsvolle Umgebung Beschädigungen an der Hydraulik unvermeidbar. Und Hydraulik findet sich praktisch im gesamten Maschinenpark. Hagedorn hat daher nach einem Partner gesucht, mit dem die Ausfallzeiten und die daraus resultierenden Kosten auf ein Minimum reduziert werden können.
Servicecontainer vor Ort
Hagedorn und HANSA‑FLEX verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Dennoch war die Beauftragung für Ibbenbüren kein Selbstläufer. Beim Rückbau des Steinkohlekraftwerks konnte HANSA‑FLEX mit einem Konzept überzeugen, das die Fahrzeuge des mobilen Hydrauliksofortservices mit einem Servicecontainer vor Ort kombiniert. Zeitaufwendige Fahrten in die nächste Niederlassung entfallen damit komplett. Die Aufgabenverteilung zwischen Servicefahrzeug und Servicecontainer ist klar geregelt: „Hydraulikschlauchleitungen mit kleineren Durchmessern fertigen wir mit dem Servicefahrzeug direkt am Standort der betroffenen Maschine. Das spart Zeit und Wege, auf dem rund 25 Hektar großen Areal ein nicht zu unterschätzender Vorteil“, berichtet Lüdeking aus der Praxis. Größere Hydraulikschlauchleitungen mit einer Nennweite (Innendurchmesser) ab 32 mm werden dagegen im Servicecontainer gefertigt. Er enthält nicht nur ein Lager mit Armaturen, Schläuchen und Zubehör wie Befestigungsmaterial oder Knickschütze, sondern auch eine komplett ausgestattete Werkstatt, um Hydraulikschlauchleitungen vor Ort zu pressen. Bei der Auswahl der Komponenten konnte HANSA‑FLEX auf die langjährige Zusammenarbeit mit Hagedorn und die umfassende Kenntnis des Maschinenparks zurückgreifen. „Im Zuge unserer kontinuierlichen Verbesserung haben wir kürzlich die Schlauchpresse ausgetauscht und können jetzt auch richtig große Schlauchleitungen mit 50 mm Nennweite fertigen, ohne das Gelände verlassen zu müssen“, ergänzt Lüdeking. Aber auch bei den im Servicecontainer gefertigten Schlauchleitungen kommt letztlich das Servicefahrzeug zum Einsatz: „Eine 35 kg schwere Schlauchleitung schleppt man nur einmal zu Fuß über das Gelände“, kommentiert Servicetechniker Hendrik van der Wolde mit einem Schmunzeln.







Die Sprache der Baustelle
Wenn es auf jede Minute ankommt, sind eine schnelle, direkte Kommunikation und Partner, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, unverzichtbar. Das lösungsorientierte Konzept ist für Hagedorn das eine. Die Art und Weise, wie es umgesetzt wird, das andere. „HANSA‑FLEX spricht die Sprache der Baustelle. Der Servicetechniker Hendrik van der Wolde kennt sich nicht nur hervorragend in der Hydraulik aus, sondern versteht auch die Logik und Logistik einer Großbaustelle, so dass wir die erforderliche Unterstützung genau dort und genau dann erhalten, wo wir sie benötigen“, resümiert Hagedorn-Projektleiter Stefan Kleinelümern. Auch für HANSA‑FLEX ist der Rückbau ein besonderes Projekt. Nicht nur wegen einer Laufzeit von zwei Jahren, sondern auch wegen des besonderen Charakters: „Als Familienunternehmen ist für uns Nachhaltigkeit nicht ein abstrakter Begriff, sondern gelebte Wirklichkeit. Wir sind stolz darauf, mit unserem Service dazu beizutragen, dass aus einer Industriebrache ein Standort für grüne Energie wird. Dafür engagieren wir uns Tag für Tag und Schlauchleitung für Schlauchleitung“, schließt Lüdeking.