Weiter Horizont, tiefes Technikverständnis: Heiko Kruse bearbeitet als technischer Berater Tag für Tag zahlreiche technische Anfragen von Kunden und auch Niederlassungen, Außendienst und weiteren Unternehmensbereichen. Der Hydraulikexperte profitiert dabei von seiner langjährigen Hydraulikerfahrung im In- und Ausland, sowie den verschiedenen Arbeitsbereichen in seinem Arbeitsleben.
Heiko, was genau macht ein technischer Berater bei HANSA‑FLEX?
Als technischer Berater bilde ich das Bindeglied zwischen den Kunden einerseits und unseren Niederlassungen, Fachbereichen, Außendienst und Zentrale andererseits. Immer dann, wenn es über die klassischen Hydraulikschlauchleitungen hinausgeht, komme ich ins Spiel. Ich beschäftige mich in erster Linie mit Hydraulikaggregaten, Ventilblöcken, Zylindern, Pumpen oder ganzen Hydraulikanlagen. Ich bewerte Anfragen technisch, lege neue Komponenten aus oder schlüssele bestehende Bauteile um. Man könnte sagen: Ich bin für alles verantwortlich, was „rechts und links vom Schlauch“ ist.
Wo arbeitest Du – eher am Schreibtisch oder viel unterwegs?
Beides! Der Großteil läuft tatsächlich erst mal am PC. Ich bekomme viele Anfragen per Mail, oft mit Fotos von Bauteilen, die ich beurteilen oder durch Alternativen ersetzen soll. Manchmal reicht es, bei Rückfragen kurz zum Telefonhörer zu greifen. Aber sobald es komplexer wird, fahre ich gerne direkt zum Kunden. Vor Ort sieht man die ganze Maschine oder Anlage, versteht die Zusammenhänge besser und kann auch mal direkt mit dem Kunden oder den Technikern sprechen. So lassen sich viele Fragen viel schneller und praxisnaher klären.








Wie gehst du dabei konkret vor?
Die Kundenanfragen sind ebenso wie die Branchen höchst unterschiedlich. Ein Schema F, dass immer passt gibt es nicht. Viele technische Anfragen lassen sich nicht allein durch das Studium von Datenblättern lösen. Ich muss das Gesamtsystem verstehen, um die passende Lösung zu finden. Das betrifft nicht nur die Auslegung von neuen Hydraulikkomponenten, sondern auch das Identifizieren von potenziellen Fehlerquellen.
Was gefällt dir an deinem Job besonders?
Die Abwechslung! Auch nach über 25 Jahren in der Hydraulik lerne ich immer noch dazu. Jedes Projekt ist anders, kein Tag ist wie der andere. Ich liebe es, technische Probleme zu lösen, mich weiterzuentwickeln und gleichzeitig mit vielen unterschiedlichen Menschen zu arbeiten. Und auch wenn nicht immer alles planbar ist, macht genau das für mich den Reiz aus. Ich freue mich, wenn ich morgens ins Auto steige und noch nicht weiß, was der Tag bringen wird — das ist für mich die größte Motivation.
Wie verläuft die Zusammenarbeit mit deinen Kollegen?
Das Schöne an meinem Job ist, dass ich praktisch jeden Tag mit den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen und Standorten von HANSA‑FLEX zusammenarbeite. Wenn es etwa um Hydraulikaggregate geht, arbeite ich eng mit dem Standort Vechta zusammen, wo bei Willmann Aggregate geplant und gebaut werden. Bei besonders kniffligen Herausforderungen tausche ich mich auch mit den Experten der Internationalen Hydraulik Akademie (IHA) aus. Dazu kommen Anfragen aus unserem Industrieservice. Oft geht es nicht nur um reine Technikfragen, sondern darum, unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen und gemeinsam die beste Lösung für den Kunden zu finden. Das ist bei HANSA‑FLEX wirklich besonders: Jeder bringt sich und seine besonderen Fähigkeiten ein. Dieser Austausch auf Augenhöhe bringt uns – und damit unsere Kunden – richtig weiter.
Was ist dir sonst noch wichtig?
Ich kenne wahrscheinlich fast alle Mitarbeitenden in der Region. Neben der Vermittlung von technischen Inhalten ist mir der persönliche Kontakt sehr wichtig. Als technische Berater sind wir durch unsere tiefe Vernetzung im Unternehmen für manche Kolleginnen und Kollegen auch eine Art Kummerkasten. Diese Rolle fülle ich gerne aus. Dazu gehört auch, ab und an zu erklären, warum eine bestimmte Sache in der Zentrale oder den Vorgesetzen so entschieden wurde. Mir ist es wichtig, alle abzuholen, denn nur gemeinsam können wir uns als Unternehmen weiterentwickeln.
Welches Projekt hast du besonders in Erinnerung?
Eine schwierige Frage. Ich freue mich immer, wenn ich dazu beitragen kann, dass unsere Kunden zufrieden sind. Manchmal sind es Details, die darüber entscheiden, ob eine Maschine oder Anlage optimal funktioniert und relevanten Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz oder Ausfallsicherheit erfüllt werden. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Großprojekt an der Kaiserschleuse in Bremerhaven. Ich wurde angefragt, ob wir zwei Hydraulikzylinder mit jeweils über 12 t Gewicht liefern können. Das sind schon Dimensionen, mit denen man nicht alle Tage arbeitet. Um es kurz zu machen: Über unser internationales Netzwerk konnte ich einen Lieferanten für diese Spezialzylinder finden.







Wie bist du technischer Berater geworden?
Mein Weg war nicht gerade geradlinig. Ich komme ursprünglich aus dem Montagebereich und war viele Jahre als Hydraulikmonteur draußen beim Kunden unterwegs. Dabei habe ich extrem viel gesehen, gelernt und mir durch „Learning by Doing“ sowie zahlreiche Fortbildungen ein breites Fachwissen angeeignet. Diese praktische Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Eigentlich hatte ich mich als Vertriebsmitarbeiter beworben, aber mein Regionalleiter Thomas Hellmann hatte andere Pläne mit mir. Für diese Weitsicht bin ich ihm noch heute sehr dankbar. Die Kombination aus Praxisnähe beim Kunden und dem kaufmännischen Blick für die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Bereich Hydraulikkomponenten, Aggregate uvm. macht meine Position als technischer Berater so extrem spannend.
Wo schaltest Du nach einer abwechslungsreichen Arbeitswoche ab?
Unter der Woche versuche ich, regelmäßig Sport zu machen. Ein echtes Highlight sind die regelmäßigen Wochenendtrips mit meiner Partnerin an die Ostsee. Dort kann ich einfach mal die Seele baumeln lassen, Abstand gewinnen und neue Kraft sammeln. Der Blick auf den weiten Horizont der See ist jedes Mal faszinierend für mich. Nach so einem Wochenende geht es mit frischem Kopf wieder an die nächsten Herausforderungen.