Die Maschinensicherheit spielt in der Gesetzgebung, aber auch in den technischen Normen eine immer wichtigere Rolle. Aus diesem Grund wurde die ehemals gültige Norm DIN EN 201 aus dem Jahre 2010 grundlegend überarbeitet und durch die DIN EN ISO 20430 ersetzt. Dadurch haben sich auch Änderungen bezüglich der Sicherheitsanforderungen von Schlauchleitungen ergeben.
Die neue Norm DIN EN ISO 20430 fordert, dass Schlauchleitungen in der Hydraulik mit Drücken von mehr als 50 bar und in der Pneumatik mit mehr als 10 bar gegen ein gefährliches Herumschlagen zu sichern sind. Das kann entweder durch Verkleidungen, eine zusätzliche Befestigung der Schlauchleitungen (durch Ketten, Seile oder Klammern) oder eine Druckprüfung nach DIN EN ISO 1402 geschehen. Ein Herumschlagen kann auftreten, wenn der Schlauch aus der Armatur bzw. Einbindung ausreißt oder die Armatur an der Anschlussstelle abreißt. Das bedeutet, dass eine ausreißgesicherte Armatur (Interlock-Armatur) keine ausreichende Sicherung mehr darstellt, da diese lediglich ein Ausreißen aus der Armatur verhindert, aber keinen Schutz gegen ein Abreißen an der Anschlussstelle gewährleistet.
Bei der Verwendung von Fangseilvorrichtungen (Abb. 1) ist es wichtig, nicht irgendwelche Seile auszuwählen und irgendwie anzubringen. Der Hersteller einer solchen Vorrichtung ist verpflichtet, diese konform mit den EG/EU-Richtlinien zu entwickeln, zu konstruieren und zu bauen. Des Weiteren muss auch die Funktion geprüft werden. Anhand der CE-Kennzeichnung ist zu erkennen, ob das der Fall ist. Eigenkonstruktionen sind nicht zulässig. Damit die Funktion einer solchen Vorrichtung garantiert ist, erfordert diese eine korrekte Auslegung und Montage. Die Auslegung erfolgt nicht nur nach dem maximal zulässigen Betriebsdruck der Schlauchleitung, sondern auch nach dem Schlauchtyp (Gewicht), Art der Anschlussarmatur, Nenndurchmesser, Biegeradius etc. Die Montage hat ausschließlich nach der Montage- und Einbauanleitung des Herstellers zu erfolgen, denn nur dann ist sowohl die Funktions- als auch die Prozesssicherheit gegeben.
In der Praxis sind des Öfteren Fangseile vorzufinden, die auf Spannung montiert sind (Abb. 2). Eine solche Montage führt jedoch dazu, dass der Schlauch nicht aus der Armatur heraus und die Energie sich nicht schlagartig abbauen kann. Die Folge ist, dass das Seil abreißen wird, und somit keine Schutzfunktion vorhanden ist. Der Einsatz von Ketten ist nicht zu empfehlen, denn gerade bei Leitungen, die ständigen Bewegungen im Betrieb ausgesetzt sind, kann es zu einem Abscheren der Kettenglieder untereinander führen, weshalb die Funktion nicht sichergestellt ist. Eine Druckprüfung nach DIN EN ISO 1402 heißt, die Schlauchleitungen müssen einer hundertprozentigen Prüfung unterzogen werden. In der Regel erfolgt diese mit dem zweifachen maximal zulässigen Betriebsdruck der Schlauchleitung. Anschließend ist ein Abnahmezeugnis 3.1 zu erstellen.
 
Die Pflicht, eine solche Schutzmaßnahme zu treffen, liegt nicht nur beim Schlauchleitungshersteller, sondern auch beim Hersteller der Maschine und bei ihrem Betreiber (Arbeitgeber). Der Maschinenhersteller muss im Zuge der Durchführung seiner Risikobeurteilung im Rahmen der definierten Maschinengrenzen überlegen, ob eine Schutzmaßnahme gegenüber einem Herumschlagen der Schlauchleitungen notwendig ist. Bei der Beschaffung der Schlauchleitungen ist darauf zu achten, dass der Lieferant von Schlauchleitungen eine geprüfte Schlauch-Armaturen-Kombination anbietet. Außerdem muss die richtige Auslegung wie zum Beispiel Druck, Temperatur, Medium usw. berücksichtigt werden. Der Betreiber von Maschinen hat eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen, wobei alle davon ausgehenden potenziellen Gefahren zu berücksichtigen und zu beurteilen sind. Werden mögliche Gefahren ausgehend von den Schlauchleitungen diagnostiziert, so muss er notwendige Schutzmaßnahmen, zum Beispiel gegen ein Herumschlagen, treffen. Hier gilt auch, dass die Schlauchleitungen über eine geprüfte Schlauch-Armaturen-Kombination verfügen.
Auch als Hersteller bzw. Dienstleister von Schlauchleitungen sollten immer die Kundenanforderungen genauestens hinterfragt werden. Also wofür genau die Schlauchleitung verwendet und ob eine Schutzmaßnahme gegen ein Herumschlagen benötigt wird. Wir, die Hydraulik-Akademie, empfehlen bei freizugänglichen Schlauchleitungen (Abb. 3) mit erhöhtem Gefahrenpotenzial, eine Verkleidung bzw. Einhausung oder Fangseilvorrichtung gegenüber einer Druckprüfung Vorrang zu gewähren. Bei mobilen Dienstleistern von Schlauchleitungen ist in der Regel eine Druckprüfung nicht möglich, da auf den Fahrzeugen kein Prüfstand vorhanden ist.
 
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                          Daniel WernerTrainer Leitungstechnik und Pneumatik, Internationale Hydraulik Akademie (IHA) 
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