Maschinenausfälle durch verunreinigtes Hydraulik-Öl - und wie Adsorberfilter helfen können

Durch Feststoffpartikeln, Wasser oder chemische Veränderungen im Öl kommt es zu Schäden, zum Beispiel durch erhöhten mechanischen Verschleiß, da sie empfindliche Oberflächen in Pumpen, Ventilen oder Zylindern zerkratzen. Die Folge sind aufwändige und kostspielige Reparaturen und häufige, präventive Öl-Wechsel. Wie können Maschinenbetreiber dem entgegenwirken?

Ob von Beginn an oder schleichend durch aufgenommene Umgebungsfeuchtigkeit: Wasser im Öl begünstigt die Bildung von Kavitation, verursacht Korrosion an Metallteilen und beschleunigt die Oxidation des Öls. Dies führt zur Bildung von Schlamm und Säuren, die Dichtungen und Metallkomponenten angreifen und die Maschine mit der Zeit zum Stillstand bringen. 

Auch die Leistungsfähigkeit des Systems leidet unter verunreinigtem Öl. Veränderte Viskosität beeinträchtigt die Schmierung, was zu höherer Reibung und ineffizienter Kraftübertragung führt. In der Folge arbeiten die Komponenten ineffizient, es entstehen Druckverluste, und die Steuerbarkeit des Systems wird erschwert.

Adsorberfilter stellen eine effiziente Möglichkeit dar, um Verunreinigungen aus Hydrauliköl zu entfernen und dessen Qualität langfristig zu erhalten. Besonders in Kombination mit einer Bypassfilterung bieten sie signifikante Vorteile. Um die Wirksamkeit dieses Systems zu untersuchen, wurde ein Praxistest mit einem Reach Stacker SANY SRSC 45 E5 durchgeführt. Die Testanlage enthielt 900 Liter Hydrauliköl (Sinopec 46), das durch ein Adsorberfilter-System mit 10 µm Glasfaserfilter gefiltert wurde. Die initialen Messwerte zeigten einen Wasseranteil von 89 ppm sowie eine Öl-Reinheitsklasse von 18/16/12.

Verbesserungen nach 150 Betriebsstunden (3 Monate)

Nach den ersten 150 Betriebsstunden sank der Wasseranteil um 47 % auf 42 ppm, während die Öl-Reinheitsklasse bei 19/16/13 stabil blieb. Die Filtersättigung lag bei lediglich 20 %, was auf eine lange Lebensdauer des Filters hinweist.

Ergebnisse nach 630 Betriebsstunden (9 Monate, inklusive Wintermonate)

Nach einer längeren Testphase zeigte sich weiterhin ein positiver Effekt der Filtration. Der Wasseranteil blieb mit 64 ppm unter dem Ausgangswert, und die Öl-Reinheitsklasse änderte sich nicht. Die Filtersättigung stieg auf 70 %, und insgesamt wurden 700 ml Wasser durch den Absorber aufgenommen. Selbst nach 630 Betriebsstunden war kein Ölwechsel erforderlich. Durch den Einsatz des Adsorberfilters konnte die Ölqualität auf einem konstant hohen Niveau gehalten werden. Der Filterwechsel erfolgte erst nach der maximalen Wasseraufnahme.

Die Testergebnisse bestätigen, dass der Einsatz von Adsorberfiltern in der Bypassfilterung eine nachhaltige und wirtschaftliche Lösung darstellt. Die Ölqualität bleibt konstant hoch, während sich die Wartungsintervalle verlängern. Der Schutz vor Öldämpfen erhöht die Lebensdauer des Filters, und die Entsorgungskosten werden reduziert.

„Die Testergebnisse bestätigen unsere Erfahrung: Eine effiziente Filtration ist essenziell, um dem Hydrauliköl effektiv Feuchtigkeit und Schmutzpartikel zu entziehen und die Betriebskosten zu senken. Der Adsorberfilter inklusive Bypassfilterung zeigt, dass moderne Filtertechnik einen echten Unterschied macht.“ – Jörg Kaineder, Produktmanager Filtration bei HANSA‑FLEX.

Durch eine optimierte Filtration lassen sich nicht nur Kosten senken, sondern auch Umweltvorteile erzielen. Die Verlängerung der Intervalle zwischen den Ölwechseln reduziert die Menge des verbrauchten und entsorgten Hydrauliköls. Dadurch wird der CO₂-Fußabdruck der Maschinen erheblich gesenkt. Beispielsweise werden rund 4,8 kg CO₂ pro eingespartem Liter Öl (einschließlich Herstellung und Entsorgung) vermieden. Dies trägt zur Schonung wertvoller Ressourcen bei und verbessert die Nachhaltigkeit industrieller Prozesse.

Der durchgeführte Praxistest zeigt eindrucksvoll, dass der Einsatz eines Adsorberfilters mit Bypassfilterung nicht nur die Ölqualität erhält, sondern sogar verbessert. Selbst unter schwierigen klimatischen Bedingungen bleibt das Hydrauliköl sauber und einsatzfähig, was längere Wartungsintervalle und eine höhere Maschinenverfügbarkeit ermöglicht. Dies führt zu mehr Effizienz, geringeren Betriebskosten und einer verbesserten Umweltbilanz.
Die Implementierung dieser Filtrationstechnik stellt somit eine wirtschaftliche und nachhaltige Investition für Betreiber von hydraulischen Anlagen dar.