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Sie fahren raus bei jedem Wetter

Gut 2000 Mal im Jahr erleben die Männer und Frauen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Ernstfall. Dann fahren sie raus auf das Meer, um Menschen in Not zu helfen. Bei Tag und Nacht, Wind und Wetter, Sommer wie Winter.

Gut 2000 Mal im Jahr erleben die Männer und Frauen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Ernstfall. Dann fahren sie raus auf das Meer, um Menschen in Not zu helfen. Bei Tag und Nacht, Wind und Wetter, Sommer wie Winter.
Nach einem leichten Zögern fasse ich mir ein Herz und springe über die Bordwand. Eine gefühlte Millisekunde später umschließen mich die Wassermassen der Nordsee. Zwar sorgt der Überlebensanzug für Auftrieb, aber dennoch ist eine kurze Tauchphase nicht zu vermeiden. Kaum an der Wasseroberfläche angekommen spucke ich Wasser und ziehe an einer Schlaufe. Die Rettungsweste bläst sich auf und engt mein Sichtfeld fast komplett ein. Jeder Orientierungsversuch scheint zwecklos. Alles was ich sehen kann ist Wasser. Es ist still hier draußen. Gespenstisch still. Das hatte ich nicht erwartet. Glücklicherweise hält der Anzug warm. Andernfalls würde das 16 Grad kalte Wasser langsam aber sicher die Wärme aus meinem Körper saugen. Minutenlang treibe ich auf der Nordsee. Wüsste ich nicht, dass die Seenotretter in unmittelbarer Nähe sein müssen, käme nun Panik auf. Dennoch ziehen sich die Minuten in die Länge und langsam nagen Zweifel in meinem Kopf. Warum höre ich die Motoren nicht? War es wirklich eine gute Idee, als lebendige Testperson zu agieren? Warum habe ich eigentlich darum gebeten? Gibt es wirklich keine Haie in der Nordsee? Langsam macht sich Unbehagen in mir breit doch dann dringen Stimmen in meine Ohren. Kurze Zeit später Motorengeräusche. Mein Pulsschlag beruhigt sich langsam. Ich bin nicht allein hier draußen. Rettung naht. Ein gutes Gefühl. Als das kleine Tochterboot Christian des Seenotkreuzers Hermann Rudolf Meyer längsseits kommt, packt eine Hand den Griff an meinem Kragen und zieht mich an Bord.

Rettungsdienst zur See

Was vielleicht spektakulär klingt, war in Wirklichkeit zu keinem Zeitpunkt gefährlich. Es gab kaum Wind, das Meer war ruhig, der Rettungsanzug hielt mich warm und die Männer an Bord des Seenotkreuzers sahen dabei zu, wie ich von Bord sprang. Alles war abgesprochen. Ein Ernstfall sieht anders aus. Den erleben die Männer und Frauen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gut 2000 Mal im Jahr. Dann fahren sie raus auf das Meer, um Menschen in Not zu helfen. Bei Tag und Nacht, Wind und Wetter, Sommer wie Winter.
Denn die DGzRS ist der Rettungsdienst im deutschen Bereich von Nord- und Ostsee. Um dieses riesige Gebiet optimal abdecken zu können, sind insgesamt 61 Seenotrettungsboote und Seenotkreuzer an 54 Stationen auf den Inseln und entlang der Küste rund um die Uhr einsatzbereit. Und solche Einsätze sind selten Routine, denn die Aufgabenbereiche der nur 186 fest angestellten und über 800 ehrenamtlichen Seenotretter sind nahezu allumfassend. Neben der Rettung von Menschenleben aus Seenot und deren medizinischer Erstversorgung schleppen die Seenotretter manövrierunfähige Schiffe in den nächsten sicheren Hafen, sie löschen Feuer, bergen kranke oder verletzte Personen. Kurzum: Sie kommen bei jedem denkbaren maritimen Notfall.

150 Jahre organisierte Seenotrettung

Das war nicht immer so. Noch im 19. Jahrhundert wurde Seenot vielerorts als eine Art gottgewolltes Schicksal angesehen, aus dem es nur selten Rettung gab. Nach Schätzungen gerieten noch 1850 jährlich mehr als 50 Schiffe allein vor den Inseln der deutschen Nordsee in Seenot. Sie versanken fast ausnahmslos, denn damals gab es weder ausgerüstete Rettungsboote noch eine Organisation, die eine Hilfsmaßnahme hätte koordinieren können. Das ändert sich im Jahre 1861, als in Emden der erste deutsche regionale Verein zur Rettung Schiffbrüchiger gegründet wird. Erste Rettungsstationen werden auf den Inseln Langeoog und Juist eingerichtet. Noch im selben Jahr folgen Vereine in Hamburg und Bremerhaven.

Mit der Gründung der DGzRS am 29. März 1865 in Kiel entsteht ein einheitlicher Seenotrettungsdienst. Sitz der Gesellschaft wird Bremen. In den Anfangsjahren fahren die tollkühnen Männer in Ruderbooten zu ihren Einsatzorten. Das Sagen an Bord hat der Vormann, der den Ruderrhythmus vorgibt und den Kurs steuert. Erste motorisierte Boote werden ab 1911 eingesetzt. Auch wenn die Technik sich ändert, bleibt die Bezeichnung gleich: Auch heute noch heißen die Kapitäne an Bord der Seenotkreuzer Vormann. Ansonsten haben die Einsatzfahrzeuge der Seenotretter heute nicht mehr viel mit damals zu tun. Sie sind bis zu 46 Meter lang, komplett aus Aluminium gefertigt, um Gewicht zu sparen und verfügen – im Fall der 23 Meter langen Hermann Rudolf Meyer – über mehr als 3000 PS Motorleistung. Auf dem Wasser erreichen sie Geschwindigkeiten von 25 Knoten. Das sind fast 50 Stundenkilometer. Moderne Radargeräte zeigen, was wo auf dem Wasser fährt, und hydraulische Systeme öffnen unter anderem die Heckklappe, um das Tochterboot zu Wasser zu lassen, oder sichern es, wenn es an Bord des Seenotkreuzers ist. Finanziert wird das alles nicht etwa mit Steuergeldern, sondern ausschließlich durch Spenden.

HANSA‑FLEX ist mit im Boot

Natürlich muss eine solche Flotte ständig instand gehalten werden. Dazu betreibt die DGzRS in ihrer Zentrale in Bremen eine eigene Reparaturwerft. Hier werden die Seenotkreuzer in regelmäßigen Abständen generalüberholt. Die Schlauchleitungen, Rohre und andere Komponenten für die Hydraulik an Bord liefert die HANSA‑FLEX Niederlassung in Arsten seit vielen Jahren.

Ein Leben an Bord

Die Hermann Rudolf Meyer, auf der wir zu unserer abenteuerlichen Fahrt aufgebrochen sind, gehört zu der 23,1-Meter-Klasse der DGzRS. Die neun Mann starke Besatzung arbeitet in einer Art Schichtdienst. Vier Mann verbringen jeweils 14 Tage an Bord und haben dann 14 Tage frei. Während ihrer Dienstzeit gehen die vier kaum an Land, um jederzeit schnellstmöglich auslaufen zu können. Das bedeutet aber auch, dass sie sich tagtäglich fast rund um die Uhr sehen. Deshalb ist „das Wichtigste, dass es zwischenmenschlich passt. Man kann dem anderen ja nicht aus dem Weg gehen“, erklärt der 1. Vormann Ulrich Fader. Der Besatzung stehen vier Kammern und ein Gemeinschaftsraum, der im Notfall als Bordhospital fungiert, zur Verfügung. Viel Platz ist das nicht. Wer neu auf einem Seenotkreuzer anfängt, muss eine Probezeit bestehen. Es braucht Zeit, bis man sich kennengelernt hat und weiß, dass man sich auf den anderen im Ernstfall zu einhundert Prozent verlassen kann. Dieses blinde Zusammenspiel ist während eines Einsatzes das A und O. Denn nicht selten riskieren die Männer und Frauen der DGzRS dabei ihr eigenes Leben, wenn sie bei schwerer See rausfahren, um zum Beispiel einen Verletzten von einer Fähre zu bergen. Trotz aller Technik ist und bleibt das Meer eine Naturgewalt, die man nicht kontrollieren kann. Aber man kann ihr Erfahrung entgegensetzen. Und darüber verfügen die Seenotretter mit ihrer 150-jährigen Geschichte.

Es gibt noch so viel mehr über die DGzRS zu schreiben, aber leider ist der Platz dieses Artikels endlich. Doch wer sich über die Arbeit der Seenotretter informiert, erkennt schnell, dass sie einen der wichtigsten Jobs der Welt machen. Wenn man sich Einsatzberichte durchliest, wird eins klar: Helden werden nicht bei Deutschland sucht den Superstar oder Wetten dass…? geboren. Wirkliche Helden riskieren jeden Tag ihr Leben, um andere zu retten. Bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit, immer. So wie die Männer und Frauen auf den Seenotkreuzern der DGzRS. Sie selbst wollen so gar nicht gesehen werden. Vormann Ulrich Fader würde nun wahrscheinlich sagen: „Ach hör doch auf. Wir machen hier nur unseren Job“. HANSA‑FLEX sagt dazu: „Dankeschön“!
Helfen Sie mit! Als ein Dankeschön für 150 Jahre unermüdlichen Einsatz und mehr als 77.000 geretteten Menschenleben stellt HANSA‑FLEX in seinen küstennahen Niederlassungen die bekannten Sammelschiffchen der DGzRS auf. Der gespendete Inhalt der Schiffchen kommt zu einhundert Prozent der DGzRS zu Gute.

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HANSA-FLEX ist Teil der Doku-Reihe "The Mittelstand": Ein Filmteam hat das Familienunternehmen ein Jahr lang begleitet.